Struktur: Faust des Ostens

Bei der „Faust des Ostens“ handelt sich um ein Netzwerk aus der Fanszene der SG Dynamo Dresden, dessen Mitglieder zum Teil rechtsextremistisch orientiert sind. Ihm rechnen die Ermittler bis zu 200 Personen zu, dem Führungskreis sollen etwa 20 Personen angehören.

Die Gruppierung fiel erstmals Anfang 2010 bei Heimspielen des inzwischen in der Zweiten Bundesliga spielenden Vereins auf. In den Folgemonaten häuften sich Straftaten, darunter auch fremdenfeindliche und körperverletzende Delikte, bei denen die Ermittler feststellten, dass einzelne Tatverdächtige in vielen Fällen der „Faust des Ostens“ angehören. Die Ermittler werteten daraufhin bundesweit Strafverfahren mit Beteiligung Dresdner Fußballanhänger aus. Im Ergebnis ergab sich der Verdacht, dass die „Faust des Ostens“ eine Vereinigung darstellt, deren Zweck darauf gerichtet ist, Straftaten zu begehen.

[Quelle: sz-online.de | 05.06.2012]

Weder die Einleitung eines Verfahren nach §129 StGB, noch die Hausdurchsuchungen im Juni 2012 hielten die Mitglieder der Faust des Ostens von weiteren Straftaten ab. So hat sich eine Woche nach den Durchsuchungen folgendes zugetragen:

Am frühen Samstag Morgen hat die Polizei nach eigenen Angaben sechs Personen vorläufig festgenommen, die zuvor an einer Haltestelle am Albertplatz eine Gruppe von Menschen mit ausländerfeindlichen Parolen beleidigt hatten. Nachdem die Gruppe daraufhin in eine ankommende Straßenbahn geflüchtet war, versuchten die Angreifer eine Tür der Bahn gewaltsam zu öffnen, was ihnen wenig später auch gelang. Im Anschluss daran konnte die Polizei sechs der Tatbeteiligten noch an der Haltestelle festnehmen. Einige der Täter waren, so die Polizei weiter, bereits in der Vergangenheit wegen Gewalttaten aufgefallen. Die Täter kamen zum Teil aus dem Umfeld der in der vergangenen Woche von der Polizei durchsuchten Dresdner Hooligangruppe „Faust des Ostens“. Dazu hatten 130 Beamtinnen und Beamte ingesamt 17 Wohnungen von 14 Beschuldigten durchsucht, die im Verdacht stehen, sich an rechten Übergriffen wie zum Stadtfest und anderen Straftaten beteiligt zu haben.

[Quelle: addn.me | 10.06.2012]

Im Sommer 2013 hat die Dresdner Staatsanwaltschaft Anklage gegen fünf Führungsmitglieder der als kriminell eingestuften Fangruppierung „Faust des Ostens“ erhoben.

[Quelle: e110.de | 23.08.2013]

Am 11.01.2016 beteiligten sich sechs Personen aus dem Umfeld der Gruppe „Faust des Osten“ am Angriff im Leipziger Stadtteil Connewitz.

[Quelle: linksunten.indymedia.org | 16.01.2017]

Vor dem EM-Spiel Deutschland gegen die Ukraine posieren deutsche Hooligans mit einer Reichskriegsflagge im französischen Lille, darunter sollen sich auch Mitglieder aus dem Umfeld der „Faust des Ostens“ befunden haben.

[Quelle: bento.de | 13.06.2016] & [Foto unverpixelt]

Bereits im Jahr 2011 gab es Informationen über die Zusammenarbeit von Rechtsextremen Fangruppierungen wie der „Borussenfront“ und der „Faust des Ostens“.

[Quelle: spiegel.de | 01.12.2011]

Im August 2016 kommt es während des Dresdner Stadtfest zu einem fremdenfeindlichen Übergriff, an dem Mitglieder der „Faust des Ostens“ beteiligt sein sollen.

[Quelle zum Übergriff: taz.de | 26.08.2016]

Eine Zusammenarbeit von Mitgliedern der „Faust des Ostens“ und der Polizei ist mehrfach belegt, zuletzt im Fall der „Gruppe Freital“.

[Quelle: spiegel.de | 08.01.2013] & [Quelle: zeit.de | 04.12.2016]

Bis heute gibt es weder einen Prozess noch ein Urteil. Die Folge ist: Die Hooligans können weiterhin wüten, nachweislich war ein Teil der Gruppe beim Angriff auf den Leipziger Stadtteil Connewitz und beim Überfall auf einen Migranten beim Dresdner Stadtfest im vergangenen Jahr beteiligt.

[Quelle: linksunten.indymedia.org lvz.de | 14.01.2017]

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